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PRINZ STIFTUNG
„Alle Kinder dieser Welt brauchen unsere Hilfe,
unsere Liebe, Zuneigung und Fürsorge.
Alle Kinder dieser Welt haben Anspruch aufausreichend Nahrung, auf medizinische Versorgungund auf Bildung. Sind diese Grundrechte nicht
gewährleistet, ist Hilfe notwendig.
DENN ALLE KINDER DIESER WELT SIND GLEICHERMASSEN UNSERE ZUKUNFT:
Ihnen diese Zukunft offen zuhalten und mehr Gerechtigkeit in die Welt zu tragen, ist eine unserer dringlichsten Aufgaben.“
Mit diesem gedanklichen Hintergrund habe ich 2002 die PRINZ STIFTUNG gegründet.
Wo steht die Stiftung momentan mit ihrer Arbeit? Welche Projekte werden von der Stiftung betreut und finanziert?
Im folgenden eine Bestandsaufnahme dieser Arbeit und Beschreibung der Projekte.
Einige Kinder- und Jugendeinrichtungen in Sri Lanka wurden von mir schon im Rahmen meiner Tätigkeit bei der Münchener Jugend Förderung e.V. (diesen Verein habe ich mit einigen Studenten 1970 gegründet)
aufgebaut und dann 2002 von der PRINZ STIFTUNG übernommen. Andere Einrichtungen kamen im Laufe der Arbeit der Stiftung hinzu.
Zunächst eine Übersicht der Projekte in Sri Lanka:
1. | Mankulam | Kindergarten Heim |
68 Kinder 40 Kinder |
2. | Nuwara Eliya | Heim | 21 Kinder |
3. | Labokalie | Kindergarten Abendklasse |
22 Kinder 34 Kinder |
4. | Dunsinane | Kindergarten Abendklasse |
48 Kinder 66 Kinder |
5. | Bogahawatte | Kindergarten Abendklasse |
48 Kinder 14 Kinder |
6. | Dayagama | Kindergarten Abendklasse |
51 Kinder 38 Kinder |
7. | Talawakelle | Kindergarten Abendklasse |
40 Kinder 20 Kinder |
8. | High Forest | Kindergarten Abendklasse |
32 Kinder 16 Kinder |
In diesen 8 Projektzentren werden momentan 558 Kinder betreut.
Das Children Village Mankulam (Kinder Dorf Mankulam)
wurde vor 23 Jahren als erstes Projekt von der
Münchner Jugend Förderung e.V. in Sri Lanka gefördert
und ab 2005 von der PRINZ STIFTUNG übernommen.
Begonnen wurde mit einem Kindergarten mit 60
Kindern und vor 14 Jahren kam ein Heim für 40 Kinder
dazu.
Mankulam ist ein kleiner Ort im Norden Sri Lankas, vom Dschungel umgeben. Es gibt hier noch wilde Elefanten und stellenweise auch Tiger. Die Bevölkerung in diesem Gebiet sind Tamilen und sie werden von der LTTE, der Befreiungsorganisation, kontrolliert. Die LTTE kämpft nun seit 23 Jahren gegen die singalesische Majorität des Südens um einen eigenen Staat. In diesem Konflikt sind inzwischen etwa 60 000 Menschen umgekommen. Viele Kinder im Kinder Dorf Mankulam sind Waisenkinder, die ihre Eltern in dem oft brutal geführten Krieg verloren haben.
Die momentan 103 Kinder des Heimes und des Kindergartens leben auf einem großen Grundstück, das der Church of South India, mit der die PRINZ STIFTUNG zusammenarbeitet, gehört. Hier haben in der Vergangenheit immer wieder intensive Kämpfe stattgefunden und zweimal sind alle Häuser zerbombt und zerstört worden. Jahrelang waren die Kinder sozusagen auf der Flucht und haben immer da, wo gerade keine Kämpfe waren, unter primitiven Verhältnissen gelebt. Die Häuser sind nach der Zerstörung immer wieder in einfacher Bauweise aufgebaut worden, sind aber nach den wieder neu aufgeflammten Kämpfen aufs Neue gefährdet.
Die Kinder des Kindergartens kommen aus den umliegenden armen Familien, die ihren Lebensunterhalt mit Garten und vielleicht ein paar Tieren bestreiten. In der Tagesstätte sind die Kinder von 8 – 16 Uhr, werden verpflegt und bekommen Anregungen zum Spielen und Lernen. Vor Einbruch der Dunkelheit müssen die Kinder wieder zu Hause sein, da es in diesem Gebiet keinen elektrischen Strom gibt.
Die momentan 43 Heimkinder kommen aus dem ganzen Norden Sri Lankas (Tamilengebiet), viele sind Waisenkinder
und haben in dem Kinderdorf ein neues Zuhause gefunden. Sie gehen in die notdürftig wieder aufgebaute
Schule des Ortes und werden anschließend von 2 Betreuern bei den Hausaufgaben und den täglichen Pflichten
begleitet und unterstützt. Zwei Köche sorgen auf dem traditionellen Holzofen für das leibliche Wohl der Kinder.
Ich habe dieses Kinderdorf in den letzten 23
Jahren immer wieder besucht (über die Grenze
zu kommen ist nach wie vor ein Abenteuer und
momentan wegen der Kämpfe gar nicht möglich)
und es ist bewundernswert mit welchem
Lebensmut und welcher Freude diese Kinder
bei aller Trostlosigkeit und Armut ihres Daseins
in die Zukunft schauen. Diese Zukunft mitzugestalten,
dazu fühlt sich die PRINZ STIFTUNG
auch weiterhin verpflichtet.
Am 12. 7. 2007 erreichte mich eine Nachricht vom Pfarrer aus Mankulam, hier Auszüge von mir übersetzt:
„Ich möchte gerne Deine Aufmerksamkeit auf die sehr kritische, vorherrschende Situation im Land und Deinem Heim richten.
Hauptsächlich leben wir alle unter Spannung und Druck, weil der Krieg und die Eskalation der Gewalt überall in Sri Lanka stattfindet. All Deine Kinder sind gesund aber ich denke, dass sie alle psychisch angegriffen sind und sie leben unsicher nach zwei scharfen Bombenangriffen, die nahe an unserem Heim stattgefunden haben. Durch die Gnade unseres Herrn sind wir alle unverletzt.
Aber nicht nur die Menschen verbreiten Gewalt, sondern auch die Naturgewalten haben einiges in unserem Dorf
zerstört. Letzten Monat war ein Wirbelsturm Ursache für die Zerstörung einiger Häuser des Kinderheimes. Die Dächer
der Küche und des Gemeinschaftshauses sind weggeflogen. Wir haben angefangen, die Häuser zu reparieren,
aber bis jetzt waren wir nicht sehr erfolgreich. Die Kinder sind ins Pfarrhaus und einige in die Kirche umgezogen.
Wir haben sofort begonnen, das Pfarrhaus so einzurichten, dass die Kinder es benutzen können.
Wegen des Wirbelsturmes haben einige Kinder all ihr Hab und Gut, besonders ihre Kleidung und ihr Schulmaterial, verloren. Wir waren gezwungen alle Dinge und alles Material neu anzuschaffen, so dass die Kinder weiterhin
hier leben und studieren können.“
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1999 haben wir für Kinder, die lang- oder kurzfristig nicht mehr zu Hause leben können, in Nuwara Eliya, im südlichen Bergland Sri Lankas, ein Heim eingerichtet, in dem 12 Jungen mit ihren Betreuern leben. Von hier können sie jeden Tag zur Schule gehen und da Nuwara Eliya eine kleine Stadt ist, auch weiterführende Schulen, was in den Teeplantagen unmöglich ist, erreichen. Dann kam Weihnachten 2004 die Tsunami-Katastrophe. Unsere betreuten Kinder und Jugendlichen waren zwar nicht direkt von den Ereignissen betroffen, aber meine Gedanken waren bei den Kindern, die alles, oft auch ihre Eltern, verloren hatten. Mir war klar, dass ich hier etwas tun muß, wenigstens für einige Kinder. |
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Ich habe meine Partner in Nuwara Eliya angerufen, dass sie ein Haus suchen sollen, in dem wir 10 Tsunami Waisen aufnehmen können, um in einem neuen Zuhause die furchtbaren Erlebnisse allmählich verarbeiten zu können. Ein Haus war schnell gefunden, angemietet und eingerichtet, so dass ich schon Mitte Februar 2005 die ersten Kinder in ihrem neuen Zuhause begrüßen konnte. |
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Schon am ersten Tag haben sich die Kinder vom bestehenden Heim rührend um die Tsunamie Kinder gekümmert, sie haben diesen traumatisierten Opfern geholfen, sich in ihrer neuen Umgebung einzuleben und die Narben dieser schrecklichen Erlebnisse langsam heilen zu lassen.
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Schon damals kam der Wunsch von den Kindern dieser zwei noch getrennten Heime, zusammenziehen zu dürfen. Da die Mietsituation für die Kinder durch Kündigungen und häufigen Häuserwechsel auf die Dauer untragbar war, habe ich beschlossen, für beide Heime, also 22 Kinder, ein gemeinsames Haus zu bauen. Leider haben sich diese Planungen sehr lange hingezogen. Das Haus sollte schon im April letzten Jahres fertig sein, doch machte eine lange Schlechtwetterperiode, die noch anhält, ein kontinuierliches Bauen unmöglich. Auch in Sri Lanka ist der Klimawandel angekommen. |
Im November 2007, bei meinem letzten Besuch in Sri Lanka, konnte ich das neue Haus endlich einweihen und im gleichen Monat sind die Kinder vom Mietshaus in ihr neues Zuhause umgezogen. | ![]() |
Kindergarten und Abendklasse in Labokala, Dunsinane, Bogahawatte, Dayagama, Talawakelle und High Forest
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Im südlichen Bergland von Sri Lanka, bis über 2000 m hoch gelegen, liegen die riesigen Teeplantagen, wo der berühmte Sri Lanka Tee gewonnen wird. Inmitten dieser Teeplantagen, wo in den abgelegenen Dörfern die Ärmsten der Armen leben, befinden sich in den oben genannten Zentren, die von der PRINZ STIFTUNG betriebenen Kindertagesstätten und Abendklassen. Diese Zentren liegen von Nuwara Eliya (der größten Stadt in diesem Gebiet) bis zu 45 km entfernt. Die meisten der Frauen in diesen Dörfern sind Teepflückerinnen, eine schwere, unangenehme Arbeit, die bei jedem Wetter getan werden muß und mit etwa 1 Euro am Tag entlohnt wird. Die Männer gehen anderen Tagelöhnerarbeiten in den Plantagen nach oder sie sind ohne Arbeit. |
Die meisten Familien haben viele Kinder und die ganze Familie hat oft nur einen Raum, manchmal nicht größer als 10 qm zum Wohnen und Schlafen zur Verfügung. In den Bergen regnet es oft und in dieser Höhe ist es nachts empfindlich kalt. Die Dächer der Hütten sind vielfach undicht, so dass bei Regen das Zusammenleben der Familien am schlimmsten ist. Wenn die Eltern arbeiten, sind die meisten Kinder sich selbst überlassen, was besonders für die bis 6-jährigen, die noch nicht zur Schule gehen, ein unmöglicher und trostloser Zustand ist. Die Kindertagesstätten bieten für die Kinder eine große Hilfe an. Sie kommen morgens um 8.00 Uhr in den Kindergarten, bekommen ein Frühstück, ein Mittagessen und nachmittags einen Snack mit warmen Tee. Zwei oder drei Erzieherinnen kümmern sich um die Kinder, geben ihnen Anregungen zum Spielen und Lernen und geben ihnen das Gefühl, dass sie wichtig sind. Sie achten auf die Gesundheit der Kinder und sorgen notfalls auch für ärztliche Hilfe. Eine Köchin sorgt für das leibliche Wohl der Kinder und bereitet für die körperliche Entwicklung adäquate Speisen zu. |
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Nach 16.00 Uhr kommen die Schulkinder in die Tagesstätte, um ihre Hausaufgaben zu machen. Meist zwei Frauen oder Männer aus der Umgebung helfen den Kindern für ein bescheidenes Honorar, kontrollieren die Hausaufgaben, bieten Lernhilfen an oder spielen mit den Kindern. Durch die Kombination von Kindertagesstätte und Abendklassen können die Kinder über einen längeren Zeitraum kontinuierlich betreut und versorgt werden und die Häuser werden den ganzen Tag optimal genutzt. |
Für all die Heime, Kindertagesstätten und Abendklassen in Sri Lanka sind 33 Personen als Erzieherinnen, Betreuer, Köche usw. tätig, die von der PRINZ STIFTUNG bezahlt werden. So gibt unsere Stiftung vielen Menschen die Möglichkeit, sich in den Projekten bei einer sinnvollen Tätigkeit ihren Lebensunterhalt zu verdienen. 2006 hat die PRINZ STIFTUNG insgesamt für ihre Projekte in Sri Lanka 42.082,00 € bezahlt. Damit liegt die PRINZ STIFTUNG von 145 im Kinderfonds Stiftungszentrum zusammengeschlossenen Stiftungen mit der Höhe ihrer Fördermittel an 11. Stelle, wie ich finde, eine erfreuliche Entwicklung. 2007 lagen die Fördermittel, die nach Sri Lanka überwiesenwerden konnten bei 38.915,00 € |